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Hochverarbeitete Lebensmittel: Wir essen uns krank!

Hochverarbeiteten Lebensmittel und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit

Der regel­mä­ßi­ge Ver­zehr von indu­stri­ell her­ge­stell­ten, hoch­ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln (=UPFs, von ultra-pro­ce­s­sed foods) mit einem hohen Gehalt an Zucker, Fett und Zusatz­stof­fen kann ernst­haf­te Kon­se­quen­zen in Form von chro­ni­schen Erkran­kun­gen haben. Die Schnelllebig­keit, die All­ge­gen­wär­tig­keit von Fast Food und die Viel­zahl an hoch­ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln im Super­markt ist ein gefähr­li­cher Trend. Das zeigt ein­mal mehr eine aktu­el­le Stu­die, die auf den Ergeb­nis­sen der EPIC-Stu­die (Euro­päi­sche Pro­spek­ti­ve Unter­su­chung zu Krebs und Ernäh­rung) basiert. In einem Zeit­raum von 1992 bis 2000 wur­den über 260.000 Teil­neh­mer aus sie­ben ver­schie­de­nen Län­dern, dar­un­ter auch Deutsch­land, zu ihren Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten befragt.

Zu Beginn die­ser umfang­rei­chen Beob­ach­tungs­stu­die waren alle Teil­neh­mer frei von Krebs, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und Typ-2-Dia­be­tes. Damals waren hoch­ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel wie Tief­kühl­piz­zen, Fer­tig­sup­pen, Kar­tof­fel­chips, Snacks, Soft­drinks und ande­re indu­stri­ell her­ge­stell­te Pro­duk­te, die ohne Zube­rei­tung ver­zehrt wer­den kön­nen, noch nicht so all­ge­gen­wär­tig wie heu­te. Und es wur­de mehr gekocht, mit fri­schen Zuta­ten. Eine Fähig­keit, die für eine gesun­de Ernäh­rung unver­zicht­bar ist, aber lei­der sel­te­ner wird. 

Das neue Hoch der Multimorbidität

Die For­scher stell­ten fest, dass par­al­lel zu die­ser Ent­wick­lung die Anzahl der Erwach­se­nen, die an meh­re­ren chro­ni­schen Erkran­kun­gen – soge­nann­ter Mul­ti­mor­bi­di­tät – lei­den, deut­lich ange­stie­gen ist. Schät­zun­gen zufol­ge sind in Euro­pa mitt­ler­wei­le über 50 Mil­lio­nen Men­schen von Mul­ti­mor­bi­di­tät betrof­fen. Eine mög­li­che Erklä­rung hier­für liegt in einem zuneh­mend unge­sun­den Lebens­stil, der durch eine ein­sei­ti­ge Ernäh­rung geprägt ist.

Die erhöh­te Mul­ti­mor­bi­di­tät betrifft vor allem Krebs und kar­dio­me­ta­bo­li­sche Erkran­kun­gen (des Herz-Kreis­lauf­sy­stems bzw. von Stoff­wech­sel­pro­zes­sen). Und lei­der ist es nichts Neu­es, dass in einer Beob­ach­tungs­stu­die „ein mög­li­cher Zu­sammenhang zwi­schen dem häu­fi­gen Ver­zehr von UPF“ und eben die­sen Krank­heits­bil­dern gefun­den wor­den war.

Faktor Ernährung

Ein wich­ti­ger Fak­tor könn­te die nied­ri­ge Ernäh­rungs­qua­li­tät sein, mit einer gerin­gen Auf­nah­me von Bal­last­stof­fen und Vit­ami­nen und viel Zucker und gesät­tig­ten Fett­säu­ren. Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mit aus­rei­chend Bal­last­stof­fen und Vit­ami­nen spielt eine ent­schei­den­de Rol­le für die Gesund­heit und die Vor­beu­gung chro­ni­scher Erkran­kun­gen. Eine gesun­de Ernäh­rung ist super wich­tig und der Kon­sum von indu­stri­ell her­ge­stell­ten Lebens­mit­teln mit hohem Zucker- und Fett­ge­halt soll­te stark redu­ziert werden. 

Faktor Zusatzstoffe

Die For­scher ver­mu­ten, dass auch Eigen­schaf­ten der hoch­ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­tel eine Rol­le spie­len. So etwa Verän­derungen der Lebens­mit­tel­ma­trix bei der Her­stel­lung oder die Ver­wen­dung von bestimm­ten Lebensmittelzu­satzstoffen wie Aspartam. Oder auch Ver­un­rei­ni­gun­gen aus Ver­packungs­ma­te­ri­al wie Bis­phe­nol A.

Faktor Darmgesundheit

Ein unum­stöß­li­cher Fakt ist, dass unse­re Darm­bak­te­ri­en bei einer Ernäh­rung mit vie­len hoch­ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln ver­hun­gern! Wenn gan­ze Bak­te­ri­en­stäm­me zugrun­de gehen, redu­ziert sich die Bak­te­ri­en­di­ver­si­tät, die wir für eine sta­bi­le Gesund­heit brau­chen. Es kön­nen sich dann auch ungün­sti­ge Kei­me aus­brei­ten und deren Stoff­wech­sel­pro­duk­te schä­di­gen zuerst die Darm­schleim­haut und dann den Kör­per. Und dann ist sie da – die Krankheit!

Unser Darm benö­tigt natur­be­las­se­ne Nah­rungs­mit­tel fürs Über­le­ben, sowie Bal­last­stof­fe und Vit­ami­ne. Dafür ist es wich­tig, bewusst ein­zu­kau­fen und eben auch selbst Essen zuzu­be­rei­ten. Der Ein­satz von Pro­bio­ti­ka kann hel­fen, wo das noch nicht so gut gelingt, um eine Darm­schä­di­gung zu verhindern. 

Die For­scher beto­nen die Bedeu­tung einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung und eines gesun­den Lebens­stils zur Prä­ven­ti­on von chro­ni­schen Krank­hei­ten. Sie emp­feh­len eben­falls fri­sche, unver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel und den Kon­sum von stark ver­ar­bei­te­ten Pro­duk­ten zu mini­mie­ren. Dadurch kön­nen chro­ni­sche Erkran­kun­gen ver­mie­den und posi­tiv Ein­fluss genom­men wer­den auf die eige­ne Gesundheit. 

Wenn Sie mehr erfah­ren wol­len, lesen Sie unse­ren Arti­kel: Hoch­ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel – unter­ent­wickel­te Nährstoffe. 

Quel­len:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147342/Hochverarbeitete-Lebensmittel-koennten-multimorbid-machen?rt=a2cf08ed3a7cd363aa98f00ec07ab2c5

Die Zita­te stam­men von einem Arti­kel, der im Novem­ber 2023 auf dem Online-Por­tal des Ärz­te­blatt ver­öf­fent­licht wur­de. © rme/aerzteblatt.de

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