Risiko für Autoimmunerkrankungen um 25 Prozent reduzieren
Ältere Erwachsenen, die fünf Jahre lang Vitamin D3 und/oder Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, reduzierten ihr Risiko für Autoimmunerkrankungen um 25 bis 30 Prozent. Das zeigt eine US-Studie, die 2022 im British Medical Journal publiziert wurde.
Die Forscher um Jill Hahn von der Harvard T.H. Chan School of Public Health führten die randomisierte, kontrollierte und doppelblinde VITAL-Studie durch, an der insgesamt 25.871 Männer und Frauen ab 50 beziehungsweise 55 Jahren teilnahmen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 67,1 Jahre.
Als Ergebnis zeigte sich, dass insgesamt das Risiko für Autoimmunerkrankungen unter Vitamin D und/oder Omega-3-Fettsäuren um 25 bis 30 Prozent sank im Vergleich zu den Probanden, die Placebo erhielten. Und das, obwohl die Vitamin D3 Supplementierung von 2000 I.E. einer geringen Dosierung entspricht.
In einer Sub-Analyse konnte aufgezeigt werden, dass die Supplementierung von 1000 mg Omega-3-Fettsäuren täglich zu 15 % weniger Autoimmunerkrankungen führte im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Empfehlenswert bei Autoimmunerkrankungen ist in der Regel eine noch höhere Dosis von 2000 mg Omega‑3 täglich. Es ist also gut vorstellbar, dass durch eine höhere Dosierung noch bessere Ergebnisse erzielt werden könnten.
Dass qualitativ hochwertige Omega-3-Fettsäuren systemische Entzündungen verringern und damit verbundene Symptome lindern können, ist schon lange bekannt. Bislang wurde jedoch nicht untersucht, ob eine Supplementierung das Risiko für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung senkt.
Den Probanden wurden jeweils Vitamin D3 (2000 IE/d) und/oder Omega-3-Fettsäuren (1000 mg/d) oder Placebo verabreicht. Das Auftreten von ärztlich diagnostizierten Autoimmunerkrankungen wurde von den Teilnehmern jährlich gemeldet und durch Durchsicht der Krankenakte bestätigt. Darunter waren viele Erkrankungen wie z. B. rheumatoide Arthritis, Polymyalgia rheumatica, autoimmune Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoditis, Psoriasis und andere. Während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 5,3 Jahren wurde bei 117 Teilnehmern in der Vitamin-D3-Gruppe und 150 in der Placebo-Gruppe eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert. Das Risiko sank damit um 22 Prozent, sogar um 39 Prozent, wenn die ersten beiden Jahre nach dem Studien-Start nicht betrachtet wurden.
Wenn du mehr über die Wirkung von Omega‑3 Fettsäuren wissen möchtest, ließ unseren ausführlichen Artikel Must-have Omega 3 auf unserem Blog Gesundheit in Tübingen.
Quellen:
Vitamin D and marine omega 3 fatty acid supplementation and incident autoimmune disease: VITAL randomized controlled trial
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35082139/, gesamte Studie: https://www.bmj.com/content/376/bmj-2021–066452