Lebenserwartung 10 Jahre erhöhen
Eine 2020 Studie der Harvard University in Cambridge unter Beteiligung internationaler Kollegen, untersuchte, wie gesundheitsfördernde Lebensstilfaktoren unsere Lebenserwartung um ca. 10 Jahre erhöhen können.(1)
Nicht nur länger leben, sondern auch gesünder
Eine Überraschung ist es ja nicht unbedingt, dass gesunde Lebensgewohnheiten einen lebensverlängernden Effekt haben. Aber doch schön, das von einem Forscherteam bestätigt zu sehen, damit niemand solche Annahmen leichtfertig ins Land der Fabeln stecken kann.
Obgleich die Menschen länger leben als früher, leben ältere Menschen oft mit Behinderungen und chronischen Krankheiten.(2) Menschen mit chronischen Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes haben dabei eine kürzere Lebenserwartung als ihre Altersgenossen ohne diese chronischen Erkrankungen.(3,4,5)
Die Studie des Forscher-Teams um Dr. Yanping Li hat auf dieser Basis die Lebenserwartung frei von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs untersucht.
Lebensstilfaktoren, die einen großen Unterschied machen
Untersucht wurde der Einfluss von fünf gesundheitsfördernden Lebensstilfaktoren auf die Lebenserwartung von Männern und Frauen. Hier die untersuchten Faktoren:
- Qualitativ hochwertige Nahrung (obere 40%)
- ≥ 30 Minuten Bewegung täglich
- ein moderater Body-Mass-Index von 18,5 – 24,9
- Niemals Rauchen
- mäßiger Alkoholkonsum (Frauen: 5–15 g/Tag; Männer 5–30 g/Tag)
Die Lebenserwartung (ohne die chronischen Krankheiten Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs) im Alter von 50 Jahren lag bei Frauen, die die genannten Lebensstilfaktoren annahmen bei 34,4 Jahren. Das sind 10,7 Jahre mehr als bei den Frauen, die diese Faktoren nicht übernahmen (23,7 Jahre). Bei den Männern lag der Unterschied bei 7,6 Jahre mehr Lebenserwartung für diejenigen, die die gesundheitsfördernden Lebensstilfaktoren annahmen.
Die ungünstigsten Faktoren
Bei männlichen, starken Rauchern (≥15 Zigaretten/Tag) oder bei fettleibigen Männern und Frauen (Body-Mass-Index ≥30) war der Anteil der krankheitsfreien Lebenserwartung an der Gesamtlebenserwartung im Alter von 50 Jahren am geringsten.
Da soll noch einer sagen, eine Veränderung hin zu gesundheitsfördernden Maßnahmen sei nicht der Mühe wert. Von wegen! Am besten gleich umsetzen. Wenn Sie dazu Inspirationen möchten, lesen Sie hier wie eine Ernährungsumstellung gelingen kann.
Quellen:
(1) Li, Yanping, et al. «Healthy lifestyle and life expectancy free of cancer, cardiovascular disease, and type 2 diabetes: prospective cohort study.» bmj 368 (2020).
2) Wang, Haidong, et al. «Global, regional, national, and selected subnational levels of stillbirths, neonatal, infant, and under‑5 mortality, 1980–2015: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2015.» The Lancet 388.10053 (2016): 1725–1774.
3) Capocaccia, Riccardo, G. Gatta, and L. Dal Maso. «Life expectancy of colon, breast, and testicular cancer patients: an analysis of US-SEER population-based data.» Annals of Oncology 26.6 (2015): 1263–1268.
4) Franco, Oscar H., et al. «Associations of diabetes mellitus with total life expectancy and life expectancy with and without cardiovascular disease.» Archives of internal medicine 167.11 (2007): 1145–1151.
5) Lee, Hsin-Yi, et al. «Quality-adjusted life expectancy (QALE) and loss of QALE for patients with ischemic stroke and intracerebral hemorrhage: a 13-year follow-up.» Stroke 41.4 (2010): 739–744.