Person, die bei Sonnenuntergang auf einer Bank sitzt und auf eine malerische Landschaft mit Hügeln und einem dunstigen Himmel im Hintergrund blickt.

Achtsamkeit stärkt die Abwehrkräfte

Meditation und das Immunsystem: Wie Achtsamkeit unsere Abwehrkräfte stärkt?

In einer ame­ri­ka­ni­schen Stu­die aus dem Jahr 2021 wur­de unter­sucht, wel­che Aus­wir­kun­gen inten­si­ves Medi­tie­ren auf die Akti­vie­rung des Immun­sy­stems hat. Die Ergeb­nis­se könn­ten weit­rei­chen­de Impli­ka­tio­nen für die natür­li­che Unter­stüt­zung des Immun­sy­stems und die Behand­lung diver­ser gesund­heit­li­cher Pro­ble­me haben. In einer Zeit, in der die Bedeu­tung von Prä­ven­ti­on und Stär­kung der Selbst­hei­lungs­kräf­te immer inni­ger dis­ku­tiert wird, zeigt die­se For­schung erneut, wie kraft­voll der Geist auf den Kör­per wir­ken kann.

Die Stu­die wur­de wäh­rend einer acht­tä­gi­gen Medi­ta­ti­ons­klau­sur durch­ge­führt, bei der die 106 Teil­neh­mer täg­lich zehn Stun­den lang medi­tier­ten. Mit hoch­mo­der­nen Tech­ni­ken wur­den die Gen­ex­pres­si­ons­pro­fi­le der Teil­neh­mer ana­ly­siert, um fest­zu­stel­len, wel­che Ver­än­de­run­gen durch die inten­si­ve Pra­xis der Medi­ta­ti­on im Kör­per aus­ge­löst wer­den. Die For­schungs­er­geb­nis­se sind beein­druckend: Medi­ta­ti­on kann die Akti­vi­tät von Genen signi­fi­kant beein­flus­sen – und das in einem Aus­maß, das durch­aus mit einem star­ken Unter­stüt­zungs­im­puls für das Immun­sy­stem gleich­zu­set­zen ist.

Was zeigt die Forschung?

Die Ergeb­nis­se der Stu­die doku­men­tie­ren, dass wäh­rend der Medi­ta­ti­ons­klau­sur über 220 Gene akti­viert wur­den, die direkt mit der Immun­funk­ti­on in Ver­bin­dung ste­hen. Beson­ders bemer­kens­wert: 68 die­ser Gene haben eine anti­vi­ra­le Wir­kung. Eines der wich­tig­sten Ergeb­nis­se ist die Akti­vie­rung des soge­nann­ten Inter­fe­ron-Signal­wegs, der für die Abwehr von Viren im Kör­per ent­schei­dend ist. Inter­fe­ro­ne sind Pro­te­ine, die vom Immun­sy­stem aus­ge­schüt­tet wer­den, um vira­le Infek­tio­nen zu bekämp­fen. Ihre Akti­vie­rung zeigt, wie eng die Pra­xis der Medi­ta­ti­on mit den Selbst­hei­lungs­kräf­ten des Kör­pers ver­knüpft ist.

Beson­ders beein­druckend ist die Geschwin­dig­keit der Ver­än­de­rung. Bereits direkt nach der Medi­ta­ti­ons­pha­se waren fast 44 Pro­zent der Gene, die von der Stu­die erfasst wur­den, in ihrer Expres­si­on ver­än­dert. Selbst drei Mona­te nach der Klau­sur zeig­ten die Nach­un­ter­su­chun­gen immer noch signi­fi­kan­te Effek­te: Rund 30 Pro­zent der ursprüng­li­chen Ver­än­de­run­gen waren anhal­tend mess­bar. Dies deu­tet dar­auf hin, dass die posi­ti­ven Effek­te von Medi­ta­ti­on weit über den eigent­li­chen Zeit­raum der Pra­xis hinausreichen.

Ein stärkeres Immunsystem ohne Nebenwirkungen

Was die­se Stu­die beson­ders her­vor­hebt, ist, dass Medi­ta­ti­on die Immun­ab­wehr unter­stützt, ohne dabei die oft pro­ble­ma­ti­schen Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen aus­zu­lö­sen, die bei ande­ren Immun­sti­mu­la­tio­nen, etwa durch Medi­ka­men­te, häu­fig auf­tre­ten. Chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen ste­hen in Ver­bin­dung mit zahl­rei­chen Erkran­kun­gen, dar­un­ter Auto­im­mun­erkran­kun­gen, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und sogar psy­chi­schen Erkran­kun­gen wie Depres­sio­nen. Die Fähig­keit der Medi­ta­ti­on, das Immun­sy­stem gezielt zu akti­vie­ren, ohne dabei chro­ni­sche inflamma­to­ri­sche Pro­zes­se zu för­dern, macht sie zu einer ein­zig­ar­ti­gen und neben­wir­kungs­frei­en Verhaltensmaßnahme.

Meditation als natürliche Unterstützung bei gesundheitlichen Herausforderungen

Die For­scher emp­feh­len Medi­ta­ti­on ins­be­son­de­re für Men­schen, deren Immun­sy­stem geschwächt ist. Hier­zu gehö­ren chro­ni­sche Erkran­kun­gen, Zustän­de nach Bela­stun­gen durch schwe­re Infek­tio­nen oder Lebens­um­stän­de, die das Immun­sy­stem schwä­chen. Die posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf den Inter­fe­ron-Signal­weg machen Medi­ta­ti­on zudem zu einer poten­zi­ell unter­stüt­zen­den Maß­nah­me bei der Abwehr von vira­len Infek­tio­nen. Es zeigt sich, dass Medi­ta­ti­on ein viel­ver­spre­chen­des Werk­zeug für die gesund­heit­li­che Resi­li­enz sein kann.

Welche Rolle spielt Meditation in der Naturheilkunde?

Medi­ta­ti­on ist ein zen­tra­ler Bestand­teil vie­ler ganz­heit­li­cher Ansät­ze der Natur­heil­kun­de. Ihre Pra­xis för­dert nicht nur emo­tio­na­le Aus­ge­gli­chen­heit und men­ta­le Klar­heit, son­dern beein­flusst, wie die­se Stu­die zeigt, auch kör­per­li­che Pro­zes­se auf mole­ku­la­rer Ebe­ne. Durch regel­mä­ßi­ge Medi­ta­ti­on kann der Kör­per in einen Zustand gebracht wer­den, der nicht nur Über­la­stun­gen durch Stress redu­ziert, son­dern akti­ve Repa­ra­tur- und Schutz­me­cha­nis­men aktiviert.

Die Natur­heil­kun­de sieht den Men­schen als Ein­heit von Kör­per, Geist und See­le – und Medi­ta­ti­on ist eine der Inter­ven­tio­nen, die all die­se Ebe­nen gleich­zei­tig posi­tiv beein­flus­sen kön­nen. Die wis­sen­schaft­lich bestä­tig­ten gesund­heit­li­chen Effek­te bie­ten eine fun­dier­te Grund­la­ge, Medi­ta­ti­on gezielt in Behand­lungs­kon­zep­te zur Stär­kung des Immun­sy­stems zu integrieren.

Wie kann man Meditation in den Alltag integrieren?

Für vie­le erscheint der Gedan­ke, täg­lich meh­re­re Stun­den zu medi­tie­ren, unvor­stell­bar. Doch auch klei­ne Schrit­te kön­nen hel­fen, die posi­ti­ven Effek­te zu nut­zen. Schon 10–20 Minu­ten täg­li­che Medi­ta­ti­on kön­nen begin­nen, kör­per­li­che und men­ta­le Pro­zes­se zu regu­lie­ren. Acht­sam­keits­übun­gen, Atem­medi­ta­ti­on oder geführ­te Medi­ta­ti­ons­pro­gram­me sind idea­le Einstiege.

Lang­fri­stig ist es emp­feh­lens­wert, Medi­ta­ti­ons­ge­wohn­hei­ten fest in den All­tag ein­zu­bau­en. Mor­gens vor der Arbeit oder abends vor dem Schla­fen­ge­hen eig­nen sich gut für eine kur­ze Auszeit. 

Fazit

Die ame­ri­ka­ni­sche Stu­die von 2021 zeigt ein­drucks­voll, dass Medi­ta­ti­on tief­grei­fen­de Aus­wir­kun­gen auf die Gen­ak­ti­vi­tät hat und das Immun­sy­stem stär­ken kann. Beson­ders die anti­vi­ra­le Wir­kung und die För­de­rung des Inter­fe­ron-Signal­wegs ver­deut­li­chen, wie eng Geist und Kör­per mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Die welt­wei­te Zunah­me von Stress und Krank­hei­ten, die mit geschwäch­ten Abwehr­kräf­ten ein­her­ge­hen, unter­streicht die Dring­lich­keit, prä­ven­ti­ve Maß­nah­men wie Medi­ta­ti­on stär­ker zu fördern.

Die Kom­bi­na­ti­on aus Stär­kung der Selbst­hei­lungs­kräf­te, Redu­zie­rung von Stress und nach­hal­ti­gen Effek­ten macht Medi­ta­ti­on zu einer mäch­ti­gen, voll­kom­men natür­li­chen Metho­de, die gute gesund­heit­li­che Wir­kun­gen ent­fal­tet. Jetzt ist die Zeit, inne­re Ruhe und äuße­ren Schutz mit­ein­an­der zu ver­bin­den – für ein star­kes Immun­sy­stem und ein erfüll­tes Leben.

Erfah­ren Sie mehr über die Stu­die und ihre Ergeb­nis­se hier.

Ähnliche Beiträge